Was ist Osteopathie?


Osteopathie ist eine manuelle Therapie, die den Körper ganzheitlich betrachtet und so die Ursachen von Funktions- und Bewegungsstörungen auffindbar und behandelbar macht. Hierzu werden unter anderem Zusammenhänge zwischen Organen, Bindegewebe und Faszien, Muskulatur und Gelenken sowie emotionalen Einflüssen und Umweltfaktoren berücksichtigt. 

Ist die Beweglichkeit einzelner Gewebe und/oder Organe eingeschränkt, beeinträchtigt dies ihre gesunde Funktion. Symptome entstehen, wenn der Körper diese Einschränkungen nicht mehr kompensieren kann – die Folge sind Schmerzen, Bewegungs- und Funktionsstörungen.

Der Osteopathen ertastet das Gewebe mit den Händen und löst ggf. vorhandene Blockaden und Bewegungseinschränkungen, die einer Genesung im Wege stehen. Er ermöglicht damit dem Körper, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und der Genesung zuzusteuern. Dabei greift er auf umfassendes praktisches Wissen im Bereich Anatomie, Physiologie, Neurologie und Pathologie zurück.

Osteopathie Geräte oder Medikamente werden generell nicht eingesetzt. Die Behandlung ist in der Regel schmerzfrei und wird von den Patienten als sehr angenehm, beruhigend und entspannend empfunden. Ernsthafte Nebenwirkungen sind nicht bekannt.


Geschichte
Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) begründete die Osteopathie vor rund 140 Jahren. In jahrelanger Forschung hatte der US-amerikanische Arzt erkannt, dass der Mensch in Gesundheit und Krankheit als Einheit reagiert. 

Stills Kenntnisse über die Wechselwirkungen der Organsysteme und der Naturgesetze bildeten die Grundlage für die Entwicklung seines ganzheitlichen Behandlungskonzeptes, das ausschließlich mit den Händen erfolgt. 1892 gründete Still die American School of Osteopathy in Kirksville, Missouri, USA. Im Jahr 1917 brachte John Martin Littlejohn (1867–1947), eins der bekanntesten Studenten von A. T. Still, die Osteopathie nach Europa. William Garner Sutherland (1873–1954), ebenfalls ein bekannter Student Stills, erweiterte das osteopathische Konzept auch auf den Bereich des Schädels und begründete damit die kraniale bzw. Kraniosakrale Osteopathie.


Anwendungsgebiete
Osteopathie wird generell in folgenden Bereichen unterteilt bzw. angewendet, wobei die Übergänge flüssig sind und eine Behandlung durchaus Techniken aus mehreren Bereichen beinhalten kann: 

- Parietale Osteopathie: Beschwerden des Bewegungsapparates, z. B Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen in Gelenken oder dem Rücken, Ischias-Problematik, Hexenschuss, Schleudertrauma, Rehabilitation von Sportverletzungen, chronische Beschwerden, etc.

- Viszerale Osteopathie: Beschwerden der inneren Organe - also Magen, Darm, Leber, Milz, Nieren, Blase, Lunge, Herz etc. sowie Blutgefäße, Lymphgefäße und  Nerven - z. B. Verdauungsstörungen, Stoffwechselstörungen, Narben und Verwachsungen, Menstruationsbeschwerden, Reizdarmsyndrom, etc. 

- Kraniosakrale Osteopathie: Beschwerden im Hals-Nasen-Ohren- und Kopfbereich, z. B. Kopfschmerzen, Migräne, Schlafstörung, Schwindel, Tinnitus, Kiefergelenkprobleme , etc.


Behandlungsablauf

Es ist mir als Heilpraktikerin sehr wichtig, nicht nur Ihre Symptome sondern Sie als ganzen Menschen zu verstehen und zu behandeln. Daher werde ich Ihnen bei Ihrem Erstbesuch sehr detaillierte Fragen stellen, um Ihren Gesundheitszustand genau zu erfassen. Dieses umfassende Gespräch gibt oft wichtige Hinweise für die spätere Diagnose. Weiterhin bewerte ich dabei, ob Ihre Beschwerden erst von einem Facharzt abgeklärt werden müssen.

Nach dem Gespräch findet eine ausführliche Untersuchung statt. Auf den ersten Blick mögen manche der untersuchten Bereiche nichts mit den Beschwerden zu tun haben. Genau dies jedoch macht die Osteopathie aus: das Verständnis der Zusammenhänge im Körpers kann es z. B. notwendig machen, für eine Hüftproblematik zusätzlich zu den Füßen, Knien und der Wirbelsäule auch die Organe zu untersuchen.

So wie die Untersuchung, erfolgt dann die Behandlung fast ausschließlich mit den Händen. Bewegungseinschränkungen, Spannungen, Stauungen und weitere Störungen werden durch gezieltes Abtasten wahrgenommen und unter Anwendung verschiedener Techniken gelöst. Diese sind in der Regel nicht schmerzhaft.

Direkt nach der Behandlung ist es empfehlenswert, keine größeren körperlichen Aktivitäten mehr zu planen. Ihr Körper braucht Ruhe und Kraft, um die neu gewonnenen Impulse zu verarbeiten und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Trinken Sie ausreichend Wasser oder Tee und versuchen Sie, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. 

Nach der Behandlung können zunächst Veränderungen im Körper, z. B. in Form von Spannungen, wahrgenommen werden. Diese sogenannte „Erstverschlimmerung“ ist durchaus normal und dürfte nicht länger als 1-2 Tage anhalten.


Bekleidung
Optimal für die osteopathische Untersuchung und die darauf folgende Behandlung ist es, wenn Sie in kurzer Sportkleidung oder Unterwäsche gekleidet sind. Sollte Ihre Schamgrenze dies nicht ermöglichen, können Sie auch gern locker sitzende Kleidung tragen. Mir ist an erster Stelle wichtig, dass Sie sich während der Behandlung wohl fühlen und entspannen können.


Weitere Behandlungen 
Die Anzahl der nötigen Behandlungen ist vom Fortschritt Ihrer Beschwerden abhängig. Daher ist es schwierig, eine bestimmte Behandlungsanzahl vorauszusagen. Die Planung weiterer Behandlungseinheiten erfolgt natürlich in Abstimmung mit Ihnen als Patient/-in.